Russland war, ist und wird für Usbekistan immer ein zentraler, prioritärer strategischer Partner und Verbündeter sein. Dies erklärte der Präsident des Landes, Shavkat Mirziyoyev, in seiner Rede am 9. Oktober auf dem Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs im Format „Zentralasien – Russland“.
Mirziyoyev betonte, dass die gemeinsame Geschichte, die jahrhundertealten Beziehungen sowie die kulturelle und mentale Nähe der Völker beider Länder eine solide Grundlage für die Zusammenarbeit bilden. Er wies darauf hin, dass die zunehmenden geopolitischen Spannungen und Krisenerscheinungen in der Weltwirtschaft eine engere Koordination zur Gewährleistung der Stabilität in der Region erfordern.
Der Präsident Usbekistans schlug vor, jährliche Treffen auf höchster Ebene sowie regelmäßige Kontakte auf Ebene der Regierungen, Ministerien und Regionen durchzuführen. Er unterstützte die Verabschiedung des Aktionsplans bis 2027, schlug jedoch vor, die Regierungen mit der Ausarbeitung eines detaillierteren „Fahrplans” zu beauftragen und einen Koordinierungsrat auf der Ebene der stellvertretenden Ministerpräsidenten einzurichten, um die Umsetzung der Vereinbarungen zu überwachen.
In Bezug auf regionale Sicherheitsfragen forderte Mirziyoyev eine verstärkte Zusammenarbeit der Geheimdienste im Kampf gegen Terrorismus, Extremismus, organisierte Kriminalität und Drogenhandel sowie ein gemeinsames Vorgehen gegen Cyberbedrohungen. Zur Koordinierung der Ansätze zur Entwicklung Afghanistans schlug er vor, die Möglichkeit hochrangiger Konsultationen zur Diskussion von Sicherheitsfragen und Wirtschaftsprojekten zu prüfen.
Als zentrales Arbeitsfeld nannte Shavkat Mirziyoyev die grundlegende Erweiterung der Wirtschaftspartnerschaft. Er hob hervor, dass der Handel Usbekistans mit Russland und den Ländern der Region trotz ungünstiger Konjunktur im vergangenen und laufenden Jahr um 15 % gestiegen ist. In diesem Zusammenhang schlug er vor, umfassende Maßnahmen zur Steigerung des Handelsvolumens zu erarbeiten, einschließlich der Erleichterung des gegenseitigen Marktzugangs und der Initiierung des Projekts „Agroexpress Zentralasien – Russland“.
Besondere Aufmerksamkeit wurde dem Verkehrs- und Transitpotenzial gewidmet, insbesondere dem Korridor „Nord – Süd“. Mirziyoyev sprach sich für die Verknüpfung nationaler Programme im Straßen-, Schienen- und Luftverkehr aus, um eine integrierte regionale Verkehrsinfrastruktur zu schaffen.
Im Bereich der industriellen Kooperation nannte Mirziyoyev als Beispiele Großprojekte in der Gas-Chemie-Branche und die Schaffung eines Kupferaufbereitungs-Hubs. Er schlug vor, in Buchara einen Hub für Industrieengineering „Zentralasien – Russland“ einzurichten – zur Entwicklung und Implementierung fortschrittlicher Ingenieurlösungen – und der Ausstellungs-Plattform „Innoprom. Zentralasien“ in Taschkent den Status der Hauptindustriefläche des Formats zu verleihen. Laut Mirziyoyev vereinte die letzte Ausstellung über 10.000 Teilnehmer aus 35 Ländern, wobei Abschlüsse im Wert von 5 Mrd. USD erzielt wurden.
Als Stabilitätsfaktor der Region bezeichnete Mirziyoyev die Energiezusammenarbeit. Er kündigte den baldigen Start gemeinsamer Projekte zum Bau des ersten Reaktorblocks des künftigen Kernkraftwerks und eines multifunktionalen Zentrums für Nuklearmedizin in Usbekistan an.
Mirziyoyev schlug außerdem vor:
● Einrichtung eines Regionalen Kompetenzzentrums für Atomenergie;
● Verabschiedung eines Ausbildungsprogramms auf Basis der Taschkenter Filiale des MIFI;
● Entwicklung eines umfassenden Programms „Energiepartnerschaft Zentralasien und Russland“;
● Eröffnung von Filialen des „Skolkovo“-Zentrums in der Region;
● Einrichtung eines Regionalen Expertengremiums für künstliche Intelligenz und digitale Technologien;
● Start des wissenschaftlich-bildungstechnischen Konsortiums „Ingenieure der Zukunft“, dessen intellektuelle Basis die 15 in Usbekistan aktiven Filialen russischer Hochschulen bilden könnten, sowie Einrichtung eines speziellen Stipendienprogramms für Nachwuchswissenschaftler;
● Jährliche Durchführung eines Festivals für Kultur, Kunst und Kreativität der Völker Zentralasiens und Russlands.
📷 Das zweite Gipfeltreffen im Format „Zentralasien – Russland“ fand am 9. Oktober in Duschanbe unter dem Vorsitz des tadschikischen Präsidenten Emomali Rahmon statt. Neben Rahmon und Mirziyoyev nahmen teil: der russische Präsident Wladimir Putin, der kasachische Präsident Kassym-Jomart Tokajew, der kirgisische Präsident Sadyr Dschaparow und der turkmenische Präsident Serdar Berdimuhamedow.
 
	 
			 
			 
			 
			 
			