Das Exekutivdirektorium der Weltbank (WB) hat der Regierung Usbekistans einen Kredit in Höhe von 100 Millionen US-Dollar und einen Zuschuss von 5 Millionen US-Dollar genehmigt, die für die Entwicklung von Mikro-, kleinen und mittleren Unternehmen (MKMU) bestimmt sind. Wie die Pressestelle der internationalen Organisation mitteilt, werden die Mittel für die Umsetzung des Projekts „Zugang zur Finanzierung für die Schaffung von Arbeitsplätzen und Unternehmenswachstum“ (FINGROW) verwendet.
Laut der Weltbank machen kleine und mittlere Unternehmen in der zentralasiatischen Republik heute 90 % aller Unternehmen aus, stellen 75 % der Gesamtbeschäftigung und erwirtschaften etwa 55 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) des Landes. Trotz einer Zunahme der Kreditvergabe an diese Unternehmen haben sie jedoch nach wie vor nur begrenzten Zugang zu Kapital, was ihre Entwicklung hemmt. Infolgedessen verringert sich ihr Beitrag zur Wirtschaft des Landes und der Prozess der Arbeitsplatzschaffung verlangsamt sich.
Darüber hinaus verfügt mehr als ein Drittel der MKMU über kein Bankkonto, und nur etwa 30 % ihrer Verkäufe werden online getätigt. Der Zugang zu Krediten lässt ebenfalls zu wünschen übrig: So haben nur 10 % der kleinen und 16 % der mittleren Unternehmen Kredite bei Banken aufgenommen. Experten schätzen jedoch, dass die Kreditnachfrage der Unternehmen bei 13 Milliarden US-Dollar liegt und die Finanzierungslücke bei etwa 6 Milliarden US-Dollar.
Die Weltbank legt besonderes Augenmerk auf Unternehmerinnen. Obwohl ihnen fast ein Drittel der in der Republik registrierten MKMU gehören, erhalten solche Firmen nicht mehr als 14 % der Kredite. Laut einer Umfrage nannten 23 % der von Frauen geführten Unternehmen den Zugang zu Finanzmitteln als Hauptproblem, während es bei von Männern geführten Unternehmen nur 10 % waren.
Es gibt auch Schwierigkeiten bei der Beschaffung von privaten Kapitalinvestitionen. Obwohl die Nachfrage nach solchen Investitionen auf 20–30 Milliarden US-Dollar geschätzt wird, beträgt das gesamte eingeworbene Kapital der drei in Usbekistan tätigen Private-Equity-Fonds nur etwa 2 Milliarden US-Dollar.
Es wird betont, dass das von der Weltbank finanzierte FINGROW-Projekt die „Unternehmensentwicklungsgesellschaft“ beim Ministerium für Wirtschaft und Finanzen des zentralasiatischen Landes unterstützen wird. Tochtergesellschaften dieser Gesellschaft werden mit Banken, Mikrofinanzorganisationen und privaten Kapitalinvestoren zusammenarbeiten, um Kreditgarantien bereitzustellen und bei der Beschaffung von Investitionen für die Entwicklung wettbewerbsfähiger Unternehmen zu helfen. Auf diese Weise sollen zusätzlich etwa 500 Millionen US-Dollar für die Bedürfnisse kleiner und mittlerer Unternehmen mobilisiert werden.
Es wird erwartet, dass durch die Umsetzung des FINGROW-Projekts bis 2030 der Zugang zu Kreditfinanzierungen für 7.000 MKMU, darunter 4.500 von Frauen und Jugendlichen geführte Unternehmen, ermöglicht wird. Gleichzeitig sollen die Unternehmen etwa 100.000 gut bezahlte Arbeitsplätze schaffen.
Darüber hinaus werden die Behörden im Rahmen des Weltbankprogramms etwa 70 kleine und mittlere Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial unterstützen, indem sie private Investitionen in ihr Kapital einbringen und neues Wissen und neue Erfahrungen weitergeben. Es wird darauf hingewiesen, dass auch in diesem Fall ein erheblicher Anteil der von Frauen und jungen Führungskräften geleiteten Unternehmen Unterstützung erhalten wird.
ℹ️ „Zugang zur Finanzierung für die Schaffung von Arbeitsplätzen und Unternehmenswachstum“ (FINGROW) ist ein 4-Milliarden-US-Dollar-Programm der Regionalgruppe der Weltbank zur Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen in Europa und Zentralasien. Das Projekt wird das Wachstum des Privatsektors und die Schaffung von bis zu 3,5 Millionen Arbeitsplätzen fördern. Es wird betont, dass Usbekistan und die Türkei die ersten Länder der Region sind, die im Rahmen des FINGROW-Programms Unterstützung erhalten.
