Der amtierende Vorsitzende des staatlichen Konzerns „Turkmenkhimia“, Tangryguly Ataew, hat im Jahr 2022 einen Menschen tödlich angefahren, konnte jedoch aufgrund einer Bestechung in Höhe von 10.000 US-Dollar einer Strafe entgehen. Dies berichtet Turkmen.news.
Die Tragödie ereignete sich im Sommer 2022 in Ashgabat. Atayev, damals leitender Spezialist der Abteilung für Außenwirtschaftsbeziehungen von „Turkmenkhimiya“, fuhr tagsüber mit hoher Geschwindigkeit in seinem Auto und erfasste einen Mann auf einem Fußgängerübergang tödlich. Der Mann starb noch am Unfallort und hinterließ eine Ehefrau und Kinder.
Dem Fahrer drohten bis zu sieben Jahre Freiheitsentzug mit anschließendem dreijährigem Berufsverbot. Wie jedoch behauptet wird, fälschte ein Ermittler der Polizei von Ashgabat für eine Bestechungssumme von 10.000 Dollar das verkehrstechnische Gutachten, wonach der getötete Fußgänger als Schuldiger dargestellt wurde, der angeblich an einer unerlaubten Stelle die Straße überquert habe. Die Angehörigen des Verstorbenen erhielten ebenfalls eine hohe Geldsumme als Gegenleistung dafür, dass sie auf eine gerichtliche Aufarbeitung des Falls verzichteten.
Es wird darauf hingewiesen, dass das Geld an Tangryguly Atayev von Murad Charyyev übergeben wurde – einem der Hauptakteure in Korruptionsfällen, die bei „Turkmenkhimiya“ tätig waren. Zu jenem Zeitpunkt leitete er die Abteilung für Außenwirtschaftsbeziehungen und war direkter Vorgesetzter von Atayev. Später veränderte sich die Personalsituation: Charyyev wurde im Zuge von Überprüfungen der Generalstaatsanwaltschaft im Jahr 2023 herabgestuft und anschließend entlassen. Atayev übt seit drei Monaten de facto die Funktionen des Ministers für die chemische Industrie des Landes aus und übernahm die Position von Dovrangeldy Sapbayev, der aufgrund schwerwiegender Mängel entlassen worden war.
Der Staatskonzern „Turkmenkhimiya“ ist eine der Haupteinnahmequellen des Landes. Gleichzeitig tauchen in den Medien regelmäßig Informationen über Korruptionsskandale und Vetternwirtschaft auf. So zeigte eine Untersuchung von turkmen.news und deren Partnern im Jahr 2021, dass der Hauptnutznießer des Exports von turkmenischem Harnstoff der Cousin des Präsidenten Serdar Berdimuhamedow – Hajymurat Rejepov – ist. Seine Firmen „Ak Hazyna“ und Caran Holdings beteiligten sich formal an Ausschreibungen der Staatlichen Waren- und Rohstoffbörse, sicherten sich jedoch letztlich die gesamte Harnstoffmenge zum Startpreis – deutlich unter dem Marktpreis – und exportierten sie ins Ausland.
 
	 
			 
			 
			 
			 
			 
			


