Mitarbeiter einer usbekischen Bank des Diebstahls von etwa 10 Milliarden Sum beschuldigt

Foto von der Website e-auksion.uz

Mitarbeiter der Mikrokreditbank mit Sitz im Bezirk Turtkul in Karakalpakstan (einer souveränen Republik innerhalb Usbekistans) stehen im Verdacht, Gelder von 17 Einlegern des Kreditinstituts veruntreut zu haben. Den Angaben der Strafverfolgungsbehörden zufolge übersteigt die Summe der rechtswidrig angeeigneten Gelder 9,5 Milliarden Sum (etwa 794.000 US-Dollar), berichtet Kun.uz.

Laut den Ermittlungsunterlagen sind 14 Personen in den Fall verwickelt – von der Filialleitung bis zur Kassiererin. Drei der Verdächtigen sind in Haft, die anderen wurden zur Auflage einer Verpflichtungserklärung über ordnungsgemäßes Verhalten verpflichtet.

Es wurde festgestellt, dass der Leiter der Finanzinstitution die kriminelle Gruppe anführte. Die Bankmitarbeiter überredeten Kunden, langfristige Konten zu eröffnen und Geld verzinslich anzulegen. Anschließend trugen sie in den offiziellen Dokumenten niedrigere Einlagensummen ein, um einen Teil der Gelder nicht über die Kasse abzuwickeln. Den Kunden jedoch wurden Verträge oder Sparbücher mit der vollen eingezahlten Summe ausgehändigt.

Die Verdächtigen fälschten Daten unter Verwendung elektronischer Signaturen der Kassierer, um Gelder von den Einlagen abzuheben, und schlossen anschließend die Konten. Gleichzeitig eröffneten die Beschuldigten neue Konten mit verschiedenen Beträgen, um den Anschein von Geldbewegungen zu erwecken.

Wie aus den Ermittlungsprotokollen hervorgeht, verteilte der Anführer der Bande die gestohlenen Gelder unter vier Bankangestellte.

Der ehemalige Filialleiter der Kreditinstitution hat seine Schuld indes vollständig gestanden. Seine Mittäter, die in Haft sitzen, bestreiten ihre Beteiligung an den Straftaten.

Gegen die Verdächtigen wurde ein Verfahren gemäß Artikel 167 Absatz 3 Buchstabe a und c („Diebstahl durch Veruntreuung“) und Artikel 209 Absatz 2 Buchstabe a und b („Urkundenfälschung in amtlicher Eigenschaft“) des usbekischen Strafgesetzbuches eingeleitet. Die Ermittlungen sind abgeschlossen, und die Unterlagen wurden dem Gericht vorgelegt.

Einer der Geschädigten erzählte Journalisten, er habe fast 20 Jahre lang gespart und sei dafür regelmäßig in Russland zur Arbeit gegangen. Er vertraute auf eine staatliche Bank, kann aber seit anderthalb Jahren nicht über seine Gelder verfügen. Zusammen mit anderen Einlegern fürchtet dieser Bürger, dass das Gericht die Schadensersatzpflicht nicht der Bank, sondern den Angeklagten auferlegen könnte und sich die Rückzahlung verzögert.

Die Microcreditbank versicherte ihrerseits, dass sie, falls dem Finanzinstitut eine Entschädigung für den entstandenen Schaden zugewiesen werde, die Opfer problemlos entschädigen werde.