Das usbekische Fintech-Startup Mulk Protocol ist Sieger des Wettbewerbs InBattle Startup Awards geworden, der im Rahmen des größten Innovationsforums Eurasiens – des INMerge Innovation Summit 2025 – in Baku stattfand. Dies teilte die Pressestelle des Investitionsforums Fergana mit.
Am Wettbewerb nahmen 40 Startups aus verschiedenen Ländern der Region teil. Mulk Protocol präsentierte eine Investitionsplattform, die es Eigentümern von Immobilien und Unternehmen ermöglicht, ihre Vermögenswerte in digitale Token umzuwandeln – unter Einhaltung der islamischen Finanznormen (Scharia) – und erhielt den Hauptpreis in Höhe von 30.000 US-Dollar.
ℹ️ Tokenisierung ist ein Verfahren, bei dem Eigentumsrechte an einem Vermögenswert – sei es eine Immobilie, ein Unternehmen oder ein anderes Gut – mithilfe der Blockchain-Technologie in ein digitales Zertifikat (Token) umgewandelt werden. Dadurch lassen sich große Vermögenswerte in Anteile aufteilen, ähnlich wie Unternehmensaktien, was deren Verkauf, Übertragung und Investitionen erleichtert. Alle Transaktionen werden dabei transparent und sicher dokumentiert.
Wie Mulk Protocol betonte, werden bei der traditionellen Tokenisierung häufig Mechanismen verwendet, die mit den islamischen Finanzprinzipien unvereinbar sind: beispielsweise die Ausrichtung auf Gewinn, die Vergabe von Zinsdarlehen oder Spekulationen auf Preisschwankungen. Dies ist nach der Scharia verboten.
Die Tokenisierung nach islamischen Normen basiert ausschließlich auf zulässigen Formen der Zusammenarbeit und Investition. Anstelle von Zinsdarlehen gelten hier die Prinzipien der Kapitalbeteiligung: zum Beispiel Musharaka – wenn die Parteien gemeinsam Kapital investieren und Gewinne und Verluste teilen – oder Mudarabah – wenn ein Partner Kapital und der andere Managementleistungen bereitstellt und die Gewinne nach einem vorher vereinbarten Schema aufgeteilt werden. Solche Modelle entsprechen der Scharia und sind gleichzeitig rechtlich begründet.
ℹ️ Der INMerge Innovation Summit ist das größte jährliche Innovationsereignis Zentral-Eurasiens, das 2025 am 29.–30. September im Kongresszentrum von Baku stattfand. Veranstalter war die führende aserbaidschanische Investmentholding PASHA Holding. Das Forum versammelte über 5000 Teilnehmer, darunter 150 internationale und regionale Sprecher, 100 Startups und mehr als 80 Risikokapitalfonds. Zu den Rednern gehörten unter anderem Ed Catmull, Mitbegründer von Pixar, und Marc Randolph, Mitbegründer von Netflix. Im Rahmen des Forums wurden die wichtigsten Entwicklungstrends im Technologiebereich diskutiert: Fintech, nachhaltiges Banking, künstliche Intelligenz, „Industrie 4.0“, Telekommunikation, E-Commerce und Investitionen.