Die Teilnehmer des Forums „Das Erbe der großen Vergangenheit – Grundlage einer aufgeklärten Zukunft“ unternahmen eine Führung durch das Zentrum für Islamische Zivilisation. Sie machten sich mit der Museumsausstellung, der innovativen Bibliothek und dem Kindermuseum vertraut.
Die Führung begann in der Eingangshalle, die mit einem Wandbild geschmückt ist, das große Persönlichkeiten der Vergangenheit zeigt, darunter Amir Temur, Alisher Navoi, Choresmi, Mirzo Ulugbek und andere. Im Saal der vorislamischen Periode wurden den Gästen seltene Artefakte aus der Antike präsentiert – darunter aus der Vorgeschichte, aus der Zeit Alexanders des Großen, des Kuschanreiches, Afrasiabs und Sogdiens. Die Teilnehmer probierten verschiedene interaktive Angebote aus, darunter 3D-Bogenschießen, das Anprobieren traditioneller sogdischer Gewänder per Fotomontage und die Möglichkeit, den eigenen Namen in der altchorezmischen Schrift zu schreiben.
„Unter Einsatz moderner Informationstechnologien und künstlicher Intelligenz haben die Kollegen aus Usbekistan im Zentrum für Islamische Zivilisation die gesamte Abfolge – die Entstehung der Zivilisation, ihre Dynamik, ihre Entwicklung – veranschaulicht. Eine hervorragende Kombination aus Kopien und Originalexponaten. Die Inhalte sind sehr interessant, auch für die Jugend. Die Informationen werden äußerst überzeugend und spannend vermittelt und entsprechen vor allem dem Geist der Zeit“, betonte Berik Abdygaliuly, Direktor des Nationalen Geschichtsmuseums Kasachstans.
Im Saal der Ersten Renaissance sahen die Teilnehmer das Kiswa-Tuch, das die Behörden Saudi-Arabiens kürzlich Usbekistan geschenkt haben. Außerdem wurden ihnen einzigartige Artefakte aus der Zeit von Abu Ali ibn Sina und Choresmi präsentiert, sowie ein 3D-Raum, in dem ein Videofilm über die Errungenschaften der Gelehrten der Ersten Renaissance gezeigt wird.
„Das Kiswa mit eigenen Augen zu sehen und seine Elemente aus nächster Nähe zu betrachten, ist eine Art kleine virtuelle Pilgerfahrt zum Haus des Allmächtigen, Allahs. Ein solches Erlebnis weckt Liebe und Ehrfurcht, erinnert an die Worte des Korans und an die Pflicht der Gläubigen, das Haus Allahs zu besuchen. Alles beginnt mit inneren Empfindungen: Der Mensch bereitet sich vor, spart Geld, überlegt – soll er in den Urlaub fahren oder seine religiöse Pflicht erfüllen. Deshalb halte ich das Erscheinen des Kiswa im Zentrum für Islamische Zivilisation für einen großartigen Gewinn, eine große und weise Idee. Es ist nicht nur ein Element der muslimischen Kultur und Tradition, sondern auch ein Teil der Anbetung, der nun jedem Besucher zugänglich ist“, betonte Damir Mukhetdinov, Erster Stellvertretender Vorsitzender der Geistlichen Verwaltung der Muslime Russlands.
Der Saal der Zweiten Renaissance empfing die Gäste mit Artefakten aus der Zeit der Timuriden. Die Wände sind mit Miniaturen nach Werken von Navoi und Babur geschmückt. Besonderes Augenmerk wurde auf die kosmischen Themen von Mirzo Ulugbek gelegt. Mithilfe moderner Technologien wurden die Sternwarte und die Himmelskarte rekonstruiert.
Die Gäste besuchten auch den Koransaal, der derzeit auf die ersten Besucher vorbereitet wird.
„Die Idee, 114 Koranexemplare im Zentrum für Islamische Zivilisation zu präsentieren, ist wirklich hervorragend, und ich hoffe, dass sie sowohl auf internationaler als auch auf regionaler Ebene großen Einfluss haben wird. Was das Vorhandensein des Koran von Uthman betrifft – das ist ein großartiges historisches Erbe. Es handelt sich um genau jenen Mushaf, auf dem die Blutspuren des Kalifen Uthman verblieben sind. Er hat enorme historische Bedeutung und zieht besonderes Interesse auf sich, insbesondere wenn er im Zentrum stehen wird“, erklärte Salah al-Addouani, Vertreter der Islamischen Weltliga aus Saudi-Arabien.
Die Dritte Renaissance ist im Saal „Yangi Usbekistan“ dargestellt. Moderne Technologien zeigen das heutige Usbekistan und seine Zukunft. Der Hauptakzent liegt darauf, dass der wichtigste Reichtum der Republik ihre Menschen sind. Im zweiten Stock des Zentrums machten sich die Gäste mit den Büros vertraut, in denen künftig Vertretungen internationaler Organisationen wie UNESCO, ISESCO, IRCICA, TÜRKSOY sowie der Stiftungen Al-Furqan und des Oxford Centre for Islamic Studies, Filialen von mehr als 100 wissenschaftlichen Instituten, Museen und Bibliotheken aus der Türkei, Russland und Zentralasien untergebracht werden. Ein weiterer Höhepunkt der Führung war die einzigartige innovative Bibliothek, ausgestattet mit moderner Technik und Gadgets für die Besucher.
„Wenn man es mit einem Wort beschreiben soll – es ist grandios. Das Zentrum für Islamische Zivilisation ist das Ergebnis der Arbeit vieler Fachleute: Museumsleute, Forscher und Künstler. Hier sind die Anstrengungen vieler Menschen vereint, und das beeindruckt. Das Zentrum ist nicht einfach nur ein Museum – es ist ein zivilisatorischer Ansatz, in dem die Geschichte Usbekistans von den Anfängen bis zu den höchsten Errungenschaften dargestellt ist. Es verkörpert eine große staatliche und patriotische Idee – die Bestätigung der Größe des hier lebenden Volkes. Das erfüllt die Besucher mit Stolz“, betonte Irina Popova, Direktorin des Instituts für Orientalische Handschriften der Russischen Akademie der Wissenschaften.
Sie wies darauf hin, dass die Ausstellung auf unterschiedliche Zielgruppen ausgerichtet ist.
„Die Wissenschaftler finden hier ernsthaftes Material, während das breite Publikum eine lebendige, interaktive Wahrnehmung der Geschichte erhält und die Möglichkeit hat, sich als Teil jener Epoche zu fühlen. Ein solcher Ansatz bringt das Erbe näher und macht es verständlicher. Sehr wichtig ist, dass der Präsident Usbekistans, Shavkat Mirziyoyev, die geisteswissenschaftliche Ausrichtung der Wissenschaft unterstützt – das Studium von Sprache, Geschichte, Kultur und religiösen Traditionen. In einer solchen Umgebung wächst eine neue Generation heran, was die Zukunft des Landes sichert. Denn ohne die Pflege humanitärer Werte wird es keine Zukunft geben. Indem wir die Vergangenheit erforschen, gestalten wir die Zukunft – und das Zentrum für Islamische Zivilisation ist ein leuchtendes Beispiel dafür“, schloss Popova.
Nach der Führung teilten sich die Forumsteilnehmer in Gruppen für die zehn thematischen Sektionen auf und begannen ihre Arbeit im Rahmen des zweitägigen Forums.
Das Forum „Das Erbe der großen Vergangenheit – Grundlage einer aufgeklärten Zukunft“ wurde auf Initiative von Shavkat Mirziyoyev organisiert. An der Veranstaltung nehmen über 200 Wissenschaftler und Experten aus mehr als 20 Ländern der Welt teil. Als Experten treten Vertreter nationaler und internationaler wissenschaftlicher Organisationen auf, darunter TÜRKSOY, ISESCO, IRSICA, Al-Furqan. Über die Veranstaltung berichten mehr als zehn Medien aus verschiedenen Teilen der Welt, darunter Euronews, Al Jazeera und Mir.
📷Das Zentrum für Islamische Zivilisation entsteht neben dem Hast-Imam-Komplex. Das Gebäude des Zentrums wurde im Stil antiker Baudenkmäler errichtet – mit vier Portalen von je 34 Metern Höhe und einer zentralen Kuppel von 65 Metern. Vorgesehen sind hier ein Koran-Saal, ein Konferenzsaal mit 460 Plätzen sowie ein Museum, dessen Ausstellungen die gesamte Geschichte Usbekistans – von vorislamischer Zeit bis in die Gegenwart – umfassen. Das Zentrum soll zu einer Plattform für die Erforschung des Erbes der Vorfahren und dessen zeitgemäße Interpretation werden, in Zusammenarbeit mit der Islamischen Internationalen Akademie Usbekistans und einschlägigen wissenschaftlich-pädagogischen Zentren aus aller Welt.
 
	 
	 
	 
	 
			 
			 
			 
			 
			 
			


