Im Museum des Zentrums für Islamische Zivilisation in Taschkent wird eine Sonderausstellung vorbereitet, die dem bekannten Theologen, bedeutenden sufistischen Denker und öffentlichen Aktivisten Azam Mahdumi Kosoni gewidmet ist. Darüber berichtet die Pressestelle des Zentrums.
Die Ausstellung umfasst Manuskripte, Werke und seltene Artefakte, die mit dem Namen Kosoni verbunden sind. Es werden auch Elemente der Architektur seines Mausoleumskomplexes rekonstruiert, der in der Region Samarkand liegt. Besucher werden multimediale Materialien und 3D-Modelle sehen, die es ermöglichen, virtuell durch die Gänge und Säle des Gedenkkomplexes zu gehen und die Atmosphäre der spirituellen Schule zu spüren, in der die geheimen (botinii) und offensichtlichen (zohirii) Aspekte der sufistischen Lehre kombiniert wurden.
Es wird betont, dass das Projekt nicht nur als museale Erinnerung an die Vergangenheit gedacht ist, sondern auch als Raum für den Dialog zwischen den Generationen. Hervorgehoben wird, dass die Ideen von Mahdumi Azam über die sufistische Tradition hinausgehen.
„Es ist eine Philosophie der moralischen Erziehung, des Dienstes an der Gesellschaft und der kulturellen Selbstbestimmung. Sein Erbe wird als Teil des nationalen Gedächtnisses und der spirituellen Identität betrachtet, und die Ausstellung wird zu einer Plattform für die Reflexion des Einflusses des sufistischen Denkens auf Wissenschaft, Architektur und Kultur der Region“, heißt es in der Mitteilung.
Mahdumi Azam Kosoni (Sayid Ahmad Khodja Dahbediy, 1461–1542) ist einer der größten sufistischen Denker Zentralasiens, ein spiritueller Mentor, Theologe und öffentlicher Aktivist. Geboren in Kasbi, studierte er in Buchara und Samarkand und leitete den Tariqa Naqschbandiyya in der Region Samarkand. Seine Lehre verband spirituelle Vervollkommnung mit aktivem Dienst an der Gesellschaft. Als Autor von Werken über Theologie und Ethik hatte er einen bedeutenden Einfluss auf das religiöse Leben der Region.
ℹ️Das Zentrum für Islamische Zivilisation entsteht neben dem Hast-Imam-Komplex. Das Gebäude des Zentrums wurde im Stil antiker Baudenkmäler errichtet – mit vier Portalen von je 34 Metern Höhe und einer zentralen Kuppel von 65 Metern. Vorgesehen sind hier ein Koran-Saal, ein Konferenzsaal mit 460 Plätzen sowie ein Museum, dessen Ausstellungen die gesamte Geschichte Usbekistans – von vorislamischer Zeit bis in die Gegenwart – umfassen. Das Zentrum soll zu einer Plattform für die Erforschung des Erbes der Vorfahren und dessen zeitgemäße Interpretation werden, in Zusammenarbeit mit der Islamischen Internationalen Akademie Usbekistans und einschlägigen wissenschaftlich-pädagogischen Zentren aus aller Welt.



