Tokajew schlägt Religionsführern vor, „Gebote“ für Künstliche Intelligenz zu schaffen

Foto: akorda.kz

Der Präsident Kasachstans, Qassym-Schomart Tokajew, hat die Einrichtung einer interreligiösen Kommission vorgeschlagen, die „eine Art Gebote“ für Systeme der Künstlichen Intelligenz (KI) erarbeiten soll. Das erklärte er auf dem VIII. Kongress der Führer der Welt- und traditionellen Religionen in Astana, berichtet die Präsidialverwaltung Akorda.

„Ich bin überzeugt, dass Religionsführer als Hüter moralischer Werte an der Diskussion über die digitale Zukunft der Menschheit teilnehmen sollten“, zitiert der Pressedienst Tokajew. „Ich schlage die Einrichtung einer Interreligiösen Kommission für die Ethik der Entwicklung Künstlicher Intelligenz vor, die einen Katalog universeller Prinzipien für den verantwortungsvollen Einsatz von neuronalen Netzen und anderen bahnbrechenden Technologien erarbeiten soll.“

„Es geht um eine Art ‚Gebote für Algorithmen‘, die Respekt vor der Menschenwürde, das Verbot von Diskriminierung und die Kontrolle über Entscheidungen mit schicksalhafter Tragweite beinhalten“, präzisierte er.

Der VIII. Kongress der Führer der Welt- und traditionellen Religionen wurde am 17. September in der kasachischen Hauptstadt eröffnet. Daran nehmen über 100 Delegationen aus rund 60 Ländern teil. Die Russische Orthodoxe Kirche wird durch den Patriarchen von Moskau und ganz Russland, Kyrill, vertreten.

Tokajew spricht in den letzten Monaten regelmäßig über die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz. Ein großer Teil seiner Ansprache vom 8. September war diesem Thema gewidmet. Nach Ansicht des Präsidenten müsse KI in alle Bereiche des Lebens und der Wirtschaft Kasachstans integriert werden, um dem Land einen neuen Entwicklungsschub zu geben. Als erster Schritt ist die Verabschiedung eines Digitalkodex und die Einrichtung eines Ministeriums für Künstliche Intelligenz auf Basis eines bestehenden Fachkomitees geplant.